Anlässlich der Gründung des Arbeitskreises „Juden in der AfD“ haben sich gestern der Zentralrat der Juden sowie zahlreiche weitere jüdische Organisationen öffentlich von der AfD distanziert.
So heißt es unter anderem:
„Die AfD vertritt keinesfalls die Interessen der jüdischen Gemeinschaft. Eine Partei, die außer Hass und Hetze keinerlei gangbare Lösungen für die aktuellen Herausforderungen unserer Gesellschaft anzubieten hat, kann für niemanden eine Alternative sein. Kein Bürger dieses Landes, dem unsere Demokratie am Herzen liegt, kann sich mit dieser Partei identifizieren.“
„Ich weiß nicht, wer mein Schutzengel im Lager war“, sagt Pavel Hoffmann.
(Foto: Andreas Reiner, Berner Bundesarchiv)Im Februar 1945 spielen sich im KZ Theresienstadt seltsame Szenen ab: 1200 inhaftierte Juden stehen mit Handgepäck am Bahnsteig, der Lagerkommandant hält eine Abschiedsrede, dann treten die ratlosen Passagiere ihre von Himmler befohlene Fahrt in die Freiheit an. Mit an Bord: das Waisenkind Pavel Hoffmann.
Von Robin Szuttor
(Erschienen am 14. September 2018 in der Stuttgarter Zeitung, hier veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung des Autors und der StZ.)
Am Nachmittag des 5. Februar 1945 nimmt im KZ Theresienstadt eine schier unglaubliche Geschichte ihren Lauf. Normalerweise werden hier alle zwei Wochen Hunderte Häftlinge in Waggons getrieben und wie Vieh zu den Gaskammern der Vernichtungslager gekarrt. Doch dieses Mal sind die Weichen anders gestellt. Freundliche SS-Männer begleiten 1200 Juden auf ihrer Reise in den Süden via Nürnberg bis zum Bodensee. Im Schnellzug durch das zerstörte Deutschland. Freie Fahrt für KZ-Gefangene.
„Sie werden jetzt entlassen aus dem Deutschen Reich“, heißt es an der Grenze. Die Passagiere sollen ihre aufgenähten gelben Sterne von den Kleidern entfernen. Die Frauen bekommen Lippenstift ausgeteilt, die Männer rasieren sich. Frisch herausgeputzt für die Freiheit fahren sie mit der Schweizer Bahn nach St. Gallen. An Bord ist auch der sechsjährige Pavel Hoffmann. Weiterlesen
Rückblickend auf den Israeltag liefern wir nun noch die Rede von Jonathan Elkhoury (übersetzt ins Deutsche) nach. Jonathan ist Koordinator für Minderheiten bei Reservists on Duty, einer gemeinnützigen Organisation israelischer Reservisten, die antiisraelischen Boykottkampagnen und neuen Formen des Antisemitismus entgegentritt. Elkhoury, ein christlicher Israeli, wurde im Südlibanon geboren und musste später mit seiner Mutter nach Israel fliehen.
Jonathan Elkhoury, Koordinator für Minderheiten bei „Reservists on Duty“, einer gemeinnützigen Organisation israelischer Reservisten
Guten Abend,
es ist mir eine große Ehre heute Abend hier zu sein, mit Ihnen allen, die Sie sich engagieren für die Verteidigung Israels und für Israel auf allen Ebenen arbeiten. Ich fühle mich geehrt, dass ich heute mit Ihnen beim Israeltag sein darf,
Frau Generalkonsulin Simovich
Herr Kashi
Herr Oberbürgermeister Kuhn
Herr Königshaus
Und Herr Landesrabbiner Wurmser
Wir sind heute Abend hier, um das 70. Jubiläum unseres großen Landes Israel zu feiern. Ich bin hier als ein Vertreter der Reservists on Duty und einer wachsenden Gruppe von Leuten, die Minderheiten in Israel angehören und die stolz darauf sind, an der Seite Israels zu stehen. Weiterlesen