Israeltag 2024 | Elina Schnaper (JSUW)


6 Monate also. 

Ich deckte gestern einen Tisch, an dessen Seiten die Plakate der Entführten hingen. Sie waren nicht sortiert, daher gingen wir sie vor dem Anbringen gemeinsam durch. Ich tippte die Namen in Google, um herauszufinden, wer von ihnen noch am Leben war. Für wen gab es noch Hoffnung? Für wen galten unsere Forderungen noch?

Und für wen waren wir bereits zu spät – wen hatte, auf Schuld in alle Ewigkeit verdammt, die Welt im Stich gelassen? 

Es war eine morbide Unterscheidung. Wir kategorisierten sie in Himmel und Hölle, so fühlte es sich an. Die einen saßen noch in letzterer fest, seit 6 Monaten schon, 

seit 6 Monaten, in denen sich Tage weigern, zu vergehen, 

in denen sich unsere Geister weigern, Hoffnung zu sähen. 

In denen sich Schmerz weigert, kurz stillzustehen, 

während die Welt sich weigert, die Wahrheit zu sehen. 

In denen Tag um Tag eher Kampf um Kampf gleicht, 

in denen uns allen die Geduld nicht mehr reicht, 

als Freude plötzlich belanglos erschien, 

und die Hoffnung auf Frieden, naiv, dämlich, kühn. 

Wir haben euch allen hier nichts mehr zu sagen, 

seit Monaten sind wir bloß von Ängsten getragen, 

die unserer Ahnen, die uns lautlos anprangern, 

deren Verfolgung und Trauma uns hiervor doch warnten.

Wie konnten wir es wagen, an was Besseres zu glauben, 

wie konnten wir es wagen, in Assimilation aufzutauen, 

die Kälte, die unsere Herzen umschloss, loszulassen, 

zu denken, die Welt würde uns nicht mehr hassen. 

Sechs Monate Trauer, sechs Monate Wahn, 

Sechs Monate, die wir ja doch kommen sahen, 

sechs Monate die ja doch nur fortsetzen

tausende Jahre stetiger antisemitischer Hetze. 

Jedes unserer Feste dient als Mahnung hierfür, 

für die Einsamkeit und Angst, die eure Angriffe schüren. 

Und doch könnt ihr nicht reißen unser einendes Band, 

unsere Liebe zu einander, und zum gelobten Land.

Ganz egal wie stark ihr Krokodilstränen weint, 

Und die Selbstbestimmung eines Volks verurteilt, 

Fordern werden wir trotzdem, ein Ende allhiervon, 

und wir werden weder Schweiß-, noch Zornestränen schonen, 

angetrieben nicht von Hass, sondern wahrlichem Streben, 

nach dem Ende des Grauens, Nehmens unschuldiger Leben.

Während ihr also postet, auf Campusen campiert,

rufen wir bring them home, bis ihr endlich kapiert:  

Dieses Volk ist geeint und will endlich nach Hause,

Denn nur dort kriegen wir von eurem Hass eine Pause,

Und wir werden um dieses Geburtsrecht weiter kämpfen

Euer Geschichtsrevisionismus wird unser Heimweh nie dämpfen.

Merkt euch eines: wir Judis lassen uns nie unterkriegen. 

Eines Tages werden wir Extremismus besiegen. 

Wir werden uns niemals vor Ignoranz niederkauern,

Und wir werden ja doch diesen Hass überdauern.

Eines Tages können wir ganz sicher

Heimat unsere benennen,

Eines Tages froh und sicher 

Auf ihren Straßen frei rennen. 

Eines Tages wird Honig 

Wie auch Frieden dort fließen, 

Nicht nur Milch, sondern auch

Harmonie sich ergießen. 

So weit weg dieser Tag   

Uns grad auch scheinen mag,

So sehr bleib ich dabei: 

Am Yisrael Chai.

Israeltag 2024


Unser Dank der IRGW (Israelitische Religionsgemeinschaft Württemberg), WIZO (Women’s International Zionist Organisation) Stuttgart und dem Forum Jüdischer Bildung und Kultur für die ausgezeichnete Zusammenarbeit.

Unser Dank OB Dr. Frank Nopper für die Schirmherrschaft und das Grußwort.

Unser Dank an die Generalkonsulin Talya Lador-Fresher, Michael Kashi (IRGW), Rabbiner Pushkin (IRGW), Anna Staroselski (DIG), den Beauftragten der Landesregierung gegen Antisemitismus, Dr. Michael Blume, Claudia Rugart (SCORA), Johannes Merker (Denkendorfer Kreis) und Elina Schnaper von der Jüdischen Studierendenunion Württemberg für ihre Redebeiträge.

Unser Dank den Unterstützer*innen des Israeltags 2024: Förderverein Emanzipation und Frieden, Junges Forum der DIG Stuttgart, Ofek, Denkendorfer Kreis, Christen an der Seite Israels, Int. Christliche Botschaft Jerusalem, JNF-KKL, Jüdische Studierendenunion Württemberg, SCORA, Stuttgarter Lehrhaus, Gesellschaft für Christlich Jüdische Zusammenarbeit Stuttgart, Keren HaYesod und Gedenkstättenverbund Gäu Neckar Alb. 

Unser Dank an das „Geschwister Trio“, Maya Amir und Zura Dzagnidze und Gospel Forum Stuttgart „The Blessing“ für die tollen musikalischen Darbietungen und Dank natürlich an Avi Palvari für die Tänze, die wie jedes Jahr den Schlossplatz zum Schwingen gebracht haben.

Unser besonderer Dank an Hunderte von Besucher*innen, die sich nicht haben abschrecken lassen und mit uns den 76. Geburtstag von Israel im Herzen Stuttgarts gefeiert haben.

Unser Fazit ist durchweg positiv. Die DIG hat viel Interesse am Infostand verzeichnet und es wurde viel Infomaterial mitgenommen. Zwischen den Infotischen wurde den Geiseln gedacht.

Herzlichen Dank an Sabina Morein (IRGW/WIZO), Bärbel Illi (DIG) und Doris Lehnert (DIG) für die Durchführung.



Spendenaufruf für Maccabi Ramat Yitzhak

Die DIG Stuttgart hat im Rahmen der Solidaritätsreise ein besonders herausragendes Beispiel zivilgesellschaftlichen Engagements kennengelernt. http://www.dig-stuttgart.net/?p=4459.

Uns haben im Zuge der Dokumentation und der Berichterstattung über die Solidaritätsreise zahlreiche Bitten nach einer Spendenempfehlung erreicht.

Die Spendenempfehlung der DIG Stuttgart ist Maccabi Ramat Yitzhak die sich um Parkinson Kranke in Kriegszeiten und um Binnenflüchtlinge aus dem Norden kümmern.

Die Spendenaktion ist eine Koperation mit Keren HaYesod und alle Finanzdokuemte sind geprüft. Das Geld kommt dort an, wo es gebraucht wird!

Spendenadresse:
Keren Hayesod
Frankfurter Sparkasse, Frankfurt
IBAN: DE84 5005 0201 0200 5454 50
BIC: HELADEF1822

Verwendungszweck: Maccabi Ramat Yitzhak



Städtepartnerschaft Freiburg – Isfahan sofort beenden!



Am Samstag, den 13.04.24 haben die iranischen Revolutionsgarden Raketen und Drohnen auch aus der Freiburger Partnerstadt Isfahan auf Israel abgeschossen. Das Regime orchestrierte dazu einen Jubel unter der Parole “Salam zum Ende von Israel”. Schon beim diesjährigen Al Quds Marsch in Isfahan wurde die Vernichtung Israels propagiert. Von der Partnerschaft profitiert nicht die Zivilbevölkerung in Isfahan, sondern nur das vernichtungsantisemitische Terrorregime. Isfahan gilt als Zentrum der iranischen Kernforschung. Auch Drohnen, die Russland für Angriffe auf die Ukraine nutzt, werden dort produziert.

Wir fordern das sofortige Ende der Städtepartnerschaft Freiburg – Isfahan!