Rückblick Israeltag 2018: Rede von Jonathan Elkhoury

Rückblickend auf den Israeltag liefern wir nun noch die Rede von Jonathan Elkhoury (übersetzt ins Deutsche) nach. Jonathan ist Koordinator für Minderheiten bei Reservists on Duty, einer gemeinnützigen Organisation israelischer Reservisten, die antiisraelischen Boykottkampagnen und neuen Formen des Antisemitismus entgegentritt. Elkhoury, ein christlicher Israeli, wurde im Südlibanon geboren und musste später mit seiner Mutter nach Israel fliehen.

Jonathan Elkhoury,
Koordinator für Minderheiten bei „Reservists on Duty“, einer gemeinnützigen Organisation israelischer Reservisten

 

Guten Abend,

es ist mir eine große Ehre heute Abend hier zu sein, mit Ihnen allen, die Sie sich engagieren für die Verteidigung Israels und für Israel auf allen Ebenen arbeiten. Ich fühle mich geehrt, dass ich heute mit Ihnen beim Israeltag sein darf,

Frau Generalkonsulin Simovich
Herr Kashi
Herr Oberbürgermeister Kuhn
Herr Königshaus
Und Herr Landesrabbiner Wurmser

Wir sind heute Abend hier, um das 70. Jubiläum unseres großen Landes Israel zu feiern. Ich bin hier als ein Vertreter der Reservists on Duty und einer wachsenden Gruppe von Leuten, die Minderheiten in Israel angehören und die stolz darauf sind, an der Seite Israels zu stehen.

Unsere Gruppe besteht aus einem schönen Mosaik, für das Israel bekannt ist. Wir sind Moslems, Beduinen, Christen und Drusen, die in der israelischen Armee gedient haben oder beim Zivildienst waren. Und nun wollen wir für die israelische Gesellschaft noch mehr beisteuern. Ob wir nun durch unsere persönlichen Schicksale und Erfahrungen das wahre Gesicht der Koexistenz in der Welt sichtbar machen oder ob wir unseren Gemeinden zu Hause helfen, wir wollen Israel zu einem noch besseren Ort machen. Wir machen das obwohl unser Leben ständig bedroht wird, weil wir den einzigen demokratischen Staat im Nahen Osten unterstützen, unsere Heimat, Israel.

2001 flog ich, gerade aus dem Libanon entkommen, nach Israel, um meinen Vater in Israel zu treffen, wo meine ganze Familie mittlerweile Zuflucht gefunden hat. Mein Vater war ein Offizier der südlibanesischen Armee. Er arbeitete an der Seite der israelischen Armee, um unsere Dörfer im Südlibanon zu schützen und die nördliche Grenze Israels von 1982 bis 2000 zu sichern. In den letzten Jahren arbeitete ich daran, Christen für die IDF und den Zivildienst zu gewinnen. Ich glaube es ist entscheidend für uns als Teil des israelischen Lebens in unserem Land mitzuwirken und durch unsere Mitwirkung noch besser in die Gesellschaft integriert zu sein. In nur einem Jahr ist die Zahl der christlichen Rekruten von 35 auf 150 angestiegen. Es war ein unglaublicher Erfolg, aber nicht einfach. Diese mutigen Leute erhielten Todesdrohungen und scharfe Stellungnahmen von Seiten arabischer Knesset-Abgeordneter und von arabischen Aktivisten, die heftig gegen diese Pro-Israel Aktivität kämpfen.

Zusätzlich bin ich aktiv im Kreis der ehemaligen südlibanesischen Armeeangehörigen. Ich versuche Konflikte die sie mit der Regierung haben zu lösen, denn ja, es gibt Probleme dort wo ich herkomme, nichts und niemand ist perfekt. Ich glaube jedoch, wenn wir nicht aktiv sind und uns nicht für unsere Gemeinschaften einsetzen, haben wir auch kein Recht sie zu kritisieren. Meine Hauptaufgabe als Manager der Minderheit-Projekte bei Reservists on Duty ist es heute, die BDS-Bewegung und den Antisemitismus auf jeder Plattform zu bekämpfen.

Wir stehen an einem Wendepunkt der Geschichte, an dem der Antisemitismus seinen hässlichen Kopf wieder erhebt. Der einzige Unterschied ist, dass er eine moderne Form angenommen hat. Wir müssen sehen, dass die Leugnung der Existenz Israels eine Meinung der Mehrheitsgesellschaft überall auf der Welt in den Nachrichten und sozialen Medien geworden ist. Das jüngste Beispiel dieser Art von Antisemitismus kommt aus Holland. Nach dem Sieg von Netta Barzila beim Eurovision machte eine bekannte Comedy Show eine Gesangsparodie über sie und Israels Antwort auf die gewalttätigen Ausschreitungen an unserer Grenze. Das Lied stellt die uralte Behauptung auf, dass die Juden, und nun Israel, die Welt kontrollieren und das der Grund sei, warum niemand sie davon abhalten könne Kriegsverbrechen zu begehen.

Auf unseren Reisen, die wir als Reservists on Duty nach Nordamerika und hierher nach Europa unternehmen, treffen wir Gruppen, die begierig darauf sind eine neue und bisher nicht gehörte Perspektive kennenzulernen. In Europa haben wir unsere Geschichten und die Wahrheit über Israel bisher in Oslo, London, Glasgow und überall in Italien erzählt und nun auch hier in Stuttgart. (Wir haben mit verschiedenen und sehr wichtigen Menschen gesprochen.) Einige dieser Gruppen jedoch sind zu einem Dialog nicht fähig, sie sind anti-israelisch und anti-semitisch. Es ist wichtig zu unterscheiden zwischen „anti-israelisch“ und „pro-palästinensisch“. Diese Leute stehen für überhaupt kein „pro“ und sind an einem ernsthaften Gespräch nicht interessiert, sondern verbreiten nur Lügen und Hass. Diese Gruppen haben EIN Ziel – die Zerstörung des Staates Israel. Nun, zu ihnen sage ich, Israel ist hier um zu bleiben, ob es euch gefällt oder nicht.

Um eine sichere Zukunft für uns zu erreichen, müssen wir zusammen arbeiten, und ich rufe Sie dazu auf, uns zu helfen unsere Geschichte überall zu verbreiten. Helfen Sie uns die Lügen derjenigen zu enthüllen, die uns zerstören wollen. Und helfen Sie uns die Freiheit zu verteidigen, ohne Hass zu leben.

Danke.