Für das Licht, Gegen die Finsternis!

Am 7. Dezember waren es zwei Monate seit palästinensische Terroristen ein Massaker im westlichen Negev verübt haben.

Am Abend des 7. Dezember begann das jüdische Lichterfest Hannuka, das den Sieg des Lichts über die Finsternis markiert.

Die DIG Stuttgart hat am 7.12. zu einer Kundgebung „FÜR DAS LICHT, GEGEN DIE FINSTERNIS“ aufgerufen. Die dritte Kundgebung und die sechste explizit israelsolidarische Veranstaltung der DIG Stuttgart seit dem 7.10. Dazu kommen eine Reihe Medienkampagnen.

Nie Wieder ist heute!

150 Teilnehmer*innen kamen um ein Zeichen für das Licht und gegen die Finsternis zu setzen. Neben Oberbürgermeister Matthias Klopfer haben Dekan Bernd Weißenborn, MdL und Staatssekretärin Lindlohr, MdB Dr. Schäfer und Andreas Peschke vom CVJM Reden mit klaren pro-israelischen und pro-jüdischen Botschaften gehalten. Zudem wurde ein Grußwort von Ran Kunik, dem Oberbürgermeister der Partnerstadt Givatayim verlesen und mit Plakaten auf die noch in Gaza festgehaltenen Geiseln aufmerksam gemacht. Des Weiteren haben Johannes Merker vom Denkendorfer Kreis und Elina Schnaper von der Jüdischen Studierendenunion gesprochen. Elina Schnaper machte eindrücklich beschrieben klar, was Antisemitismus für junge Juden in Deutschland bedeutet.

Die Atmosphäre war ruhig und nachdenklich. Es war uns und allen Mitwirkenden und allen Teilnehmenden sehr wichtig öffentlich für das Licht und Gegen die Finsternis einzustehen.

Wir bedanken uns bei allen Mitveranstalterinnen für die gezeigte Israelsolidarität und das klare Zeichen gegen Antisemitismus.

Die DIG Stuttgart plant weitere israelsolidarische Veranstaltungen und Medienkampagnen.

FÜR DAS LICHT, GEGEN DIE FINSTERNIS!

In diesem Sinne wünscht die DIG Stuttgart Chag Chanukka Sameah. Über dem jüdischen Lichterfest schwebt in diesem Jahr die Hoffnung auf das Wunder der Geiselbefreiung.



Redebeitrag von Ran Kunik, Oberbürgermeister von Givatayim (israelische Partnerstadt von Esslingen)

Sehr geehrte Damen und Herren,

zunächst hoffe ich, dass es Ihnen allen gut geht. Ich wünsche Ihnen allen ein frohes Chanukka im Namen der Bewohner der Stadt Givatayim und der Bewohner des Staates Israel.
Der Feiertag Chanukka symbolisiert den Sieg der Wenigen über die Vielen und das Wunder des wenigen Öl, mit dem die Dunkelheit sieben Tage lang erhellt wurde.

Heutzutage steht Israel vor einer schwierigen miliärischen Herausforderung an mehreren Fronten. . Unsere grausamen Feinde versuchen, uns von der Landkarte zu tilgen. Sie werden keinen Erfolg haben, weil das jüdische Volk keinen anderen Ort hat als den Staat Israel.

Am siebten Oktober, dem Schwarzen Schabbat, dem Vorabend von Simchat Tora, wurden an einem einzigen Tag 1.200 Frauen, Babys, Kinder, ältere Menschen und Männer auf brutalste und schockierendste Weise ermordet.
Ein solch schockierendes Massaker an Juden hat es seit den Tagen des Holocaust nicht mehr gegeben. Dies ist die größte Katastrophe, die uns seit der Gründung des Staates Israel widerfahren ist.
250 Zivilisten wurden nach Gaza entführt, darunter Frauen, Erwachsene über 80, Babys und Kinder.

Die Bedeutung der guten Beziehungen zwischen Israel und Deutschland, für die 1965 der Grundstein gelegt wurde, wird in diesen Tagen besonders deutlich. Sie sind ein Lichtblick in dieser Zeit und, wenn Sie mich fragen, und das sage ich schon seit Jahren, ist Deutschland in Europa der beste und wichtigste Freund des Staates Israel und des jüdischen Volkes in Europa.

Ich bin stolz darauf, sagen zu können, dass Givatayim zu den ersten Städten gehörte, die eine Partnerschaft eingegangen ist – mit dem Landkreis Esslingen.

1983 wurde das Solidaritätsbündnis zwischen Esslingen und Givatayim besiegelt und wurde mit den Jahren immer stärker.

In diesen schwierigen Tagen, in denen der Antisemitismus wieder aufblüht und der Hass auf Israel stärker wird, brauchen wir Ihre Solidarität und ihre Unterstützung mehr denn je.
Wir teilen die gleichen demokratischen Werte und den Wunsch nach Frieden.
Das Deutschland des Jahres 2023 ist eine friedliche Wirtschaftsmacht, die sich mutig ihrer Vergangenheit stellt. Seine Positionen und Aktionen haben große Bedeutung und Einfluss auf die europäischen Länder und sogar über den Kontinent hinaus.
Ihre Solidarität stärkt uns und Ihre Unterstützung ist uns sehr wichtig.

Wir vertrauen auf unsere Gerechtigkeit und die Gerechtigkeit unserer Wege.

Liebe Freunde und Partner, ich halte die Freundschaften und Kooperationen, die wir mit Ihnen geschlossen haben, für ein Wunder.

Ich danke allen unseren Freunden in Esslingen.

Vielen Dank für die Gelegenheit, die mir gegeben wurde, meine Worte hier zu übermitteln.
Vielen Dank an alle Organisatoren der Veranstaltung.
Frohes Chanukka.

Beitrag von MdL und Staatssekretärin Lindlohr auf Instagram

Beitrag von Elina Schnaper (Jüdische Studierendenunion) auf Instagram


Redebeitrag von Elina Schnaper als Text

Sehr geehrte Anwesende,

Vor einigen Jahren lernte ich den Begriff der “U-Boot-Christen” kennen – Christ*innen, die an

Weihnachten aus ihrer säkularen Lebensart auftauchen, um an den Feierlichkeiten einmal

jährlich teilzunehmen. Ich konnte mit diesem Begriff lustigerweise recht viel anfangen, denn

was religiöse Feiertage angeht, waren wir auch in meiner postsowjetischen säkularen

Familie nicht allzu streng. Das eine Fest jedoch, dem meine Familie ausnahmslos jedes Jahr

Folge leistete, war Chanukka – eben das Fest, das heute Abend beginnt, das Fest des

Lichts und der Hoffnung. Das Fest der kleinen Flasche Öl, die wundersamerweise acht Tage

lang gehalten und somit den Fortbestand jüdischer Traditionen gesichert hat. Chanukka war

schon immer meine persönliche Brücke zur Geschichte des jüdischen Volks, und heute

Abend ist die hoffnungserfüllte Bedeutung dieses Festes meine letzte Brücke zur Welt.

Ich bin nicht nur mit dem jährlichen Feiern von Chanukka aufgewachsen, sondern auch mit

einer täglichen Wette. Eine Wette gegen meinen Eltern und Großeltern, die ich an jedem Tag

führte, an dem ich offen einen Davidstern trug und unverhohlen über meine jüdische

Herkunft sprach. Denn ich wollte beweisen, dass die Umgebung, in der ich aufwuchs,

erstmals in meiner Familiengeschichte nicht mehr von tief internalisiertem Antisemitismus

durchsetzt war. Der 7. Oktober ließ mich und meine jüdischen Freund*innen erkennen, dass

wir mit dieser gewagten Hoffnung falsch lagen. Antisemitismus ist kein abgeschlossenes

Kapitel der Weltgeschichte, sondern einer ihrer roten Fäden. Dieser rote Faden hat sich

unbeirrt bis in die heutige Realität durchgezogen und spannt weiterhin ein Netz aus Lügen,

Voreingenommenheit und Brutalität. Der 7. Oktober reiht sich nahtlos ein in eine Kontinuität

mörderischen Judenhasses. Ebenso, wie sich das Chanukkafest einreiht in die

kontinuierliche und unerschöpfliche Kraft des jüdischen Volkes, durchzuhalten.

Vor zwei Monaten und einem Tag noch, hielt ich es für undenkbar, dass weltweit

Massenmord, -verschleppung, und -vergewaltigung offen zelebriert wird. Vor einem Monat

noch hielt ich es für undenkbar, mich jemals wieder offen als Jüdin erkennbar zu zeigen.

Beide Annahmen erwiesen sich als voreilig. Es lässt mich mit einem beklemmenden Gefühl

zurück, nicht zu wissen, welche Annahmen sich in den kommenden Monaten bewahrheiten

werden. Ich kann nur hoffen, dass es diejenigen sind, die Vertrauen in menschliche

Empathie und Vernunft setzen, denn aus beidem folgt klar die Unterstützung Israels. Für die

Hamas ist jüdischer Tod wichtiger, als palästinensisches Leben. Und daher werden sie auch

weiterhin achtlos palästinensisches Leben um des jüdischen Todes willen opfern. Man wird

Leben, weder palästinensisches, noch israelisches, niemals schützen können, solange die

Hamas fortbesteht.

Damit die Welt in den nächsten zwei Monaten, oder wie viele es auch immer brauchen mag,

befreit wird von Hamas und Hass, brauchen wir Sie, sehr geehrte Anwesende. Denn in

dieser düsteren Zeit sind Menschen, die bewusst ein Zeichen setzen, so wie heute hier in

meiner Heimatstadt, genau das, was es uns jüdischen Menschen erlaubt, das Licht zu

sehen. Sie sind unser kleines Fläschchen Öl, dass es uns wundersamerweise ermöglicht,

Tag für Tag durchzustehen. Wir als jüdisches Volk haben ein Recht auf Sicherheit und

Rückkehr in die Region, zu der wir indigen sind. Israel ist sowohl eine Notwendigkeit, als

auch Heimat für das jüdische Volk. Deutschland muss sich mit Israel solidarisch zeigen –

nicht aufgrund einer vermeintlichen deutschen Kollektivschuld, sondern weil Israel für

Demokratie und Menschenrechte steht, ganz im Gegensatz zu dem blutrünstigen

Fundamentalismus der Hamas. Eines Tages werden wir uns hoffentlich in einer Welt

wiederfinden ohne Geiseln, Gewalt und Gazakriege. Bis dahin gilt jedoch, sich beides

gleichermaßen vor Augen zu führen: die Dunkelheit, die das Leid der Betroffenen darstellt,

und das Licht, das von jedem noch so kleinen Hoffnungsschimmer ausgestrahlt wird.

Chag Chanukka Sameach und Am Yisrael Chai.


Redebeitrag von Johannes Merker vom Denkendorfer Kreis

Ich wende mich zuerst an die, die jetzt nicht hier unter uns sind, die sich entscheiden auf pro-palästinensische Veranstaltungen zu gehen. Euch sage ich:

Die Handschrift dieses schrecklichen Krieges schreibt die Hamas, nicht Israel.

Und ich frage euch: Warum fordert Ihr nicht die sofortige Übergabe der Mörder vom 7. Oktober an ein internationales Gericht? Wo ist Eure Forderung an die Hamas sofort alle Geisen einfach freizugeben?

Geiselnahmen sind Kriegsverbrechen!

Haltet ihr es wirklich für unzumutbar, 200 Menschen ohne Gegenleistung das Leben zu schenken? Mörder zu bestrafen? Und damit auch das Leben vieler Palästinenser zu retten?

Ihr habt recht, die Hamas würde das nie tun. Ihre Lust am Ermorden von Juden paart sich mit der Gleichgültigkeit für palästinensisches Leben, für das Leben überhaupt.

Und was macht ihr? Ihr befeuert mit Eurem Gebrüll den furchtbaren Krieg und steht somit selbst in der Schuld für das tausendfache Sterben Unschuldiger.

Ich fordere Eure Antwort: Wie soll es gerechtfertigt sein, dass Ihr Euch von Israel mit Elektrizität, Wasser, Nahrung, Medizin und vielem mehr beliefern lasst? Ihr von der ganzen Welt seit Jahrzehnten Hilfsgelder fordert und auch bekommt.

Und was ist aus Euren Kindergärten und Schulen geworden?

Gehirnwäschen für Mord und Totschlag.

Warum habt Ihr zugelassen, dass mit Eurem Geld Massen von Raketen, Granaten usw hergestellt werden? Stattdessen hättet ihr schon lange ein kleines Paradies am Mittelmeerstrand aufbauen können – wenn Ihr die mit Partnern gewählt hättet.

Es ist Eure Verantwortung, wenn ihr Israel zum Feindbild macht. Ihr lebt einen Opfermythos auf Kosten und unter Missbrauch anderer.

Ich denke: Ihr Palästinenser werdet frei werden können, wenn ihr Euch emanzipiert und für ein Gaza frei von Hamas kämpft.

Eines muss ich Euch lassen: Ihr Palästinenser habt es wirklich geschafft, Euren Opfermythos bis in den hinterletzten Hörsaal jeder Universität zu verbreiten, Menschenrechtsorganisationen (und auch Kirchen in der Welt u.a.) auf Eure Seite zu ziehen und eine Kampagne zu starten, die die Welt glauben lässt, das sei der Weg in die Freiheit. Ihr habt „das größte Freiluftgefängnis“ der Welt erfunden, an dem natürlich ausschließlich Israel schuld ist, obwohl Ägypten euer unmittelbarer Nachbar von Gaza ist, und auch Israel, nicht nur Israel.

Ich komme zurück zu uns hier auf dem Blarerplatz. Wir verstehen Israel in seinem Verteidigungskampf, der seinen Menschen aufgezwungen ist. Wir verstehen etwas von dem aus heutiger Sicht unauslöslichen Dilemma, in das Israel gezwungen ist. Wir unterstützen, dass sich Israel für den Kampf gegen den Hamas-Geist entschieden hat. Dieser wütet ja nicht nur dort, sondern auch bei uns. Das heißt: Es ist richtig mit dem, was wir hier bei uns tun und zu verantworten haben, an der Seite Israels zu sein und zu bleiben.

Und noch einmal wende ich mich an die, die sich für pro-palästinensische Demos entscheiden. Ich erwarte von Muslimen, dass sie die Hamas auffordern endlich aufzuhören die Religion kaputt zu machen, im Namen der Religion so schreckliche Dinge zu tun.

Wenn Ihr Euch für das Leben entscheidet und endlich mit dem kriegsunterstützenden Gebrüll aufhört, werde ich still und mit Anteilnahme auch zu Eurer Demo kommen, um Leid und Schmerz zu teilen.

Mein letzter Satz ist Wunsch und Sehnsucht:
Heute wird die erste Chanukka-Kerze gezündet. Für uns alle wünsche ich, dass wir vielleicht noch neue Chanukka-Wunder erleben auf dem Weg zur Verbesserung der Welt.

Schalom al Israel – Chanukka Sameach.