Aktuell

Solidaritätsreise – Kriegsbilder

Wir haben den Reservisten Yonathan getroffen, der mehrere Wochen als Krankenwagenfahrer im Krieg gedient hat. Yonathan wurde am 7/10 für den Reservedienst rekrutiert und hat uns aus dem Innenleben eines Soldaten erzählt, der Moral, den Sorgen um sich und die Familie, die Bedeutung von Vertrauen in der Einheit und die Teamarbeit in einem Krankenwagen, um verletzte Soldaten zu retten. Yonathan hat uns Einblicke in den Krieg geliefert und das Gefühl, die Verteidigung des Landes in die Hände gelegt zu bekommen.

Die Bedrohung ist existentiell, Menschen wie Yonathan verteidigen das Land.

Der Sportfotograf hat während seines Reservedienst nicht abgelassen von seiner Leidenschaft. Ohne Kamera hat er angefangen mit seinem iPhone zu fotografieren.

Solidaritätsreise – Waffenbrüder und -schwestern

Die Waffenbrüder/-schwestern sind ein Zusammenschluss von Reservist*innen der israelischen Armee, der sich kreativ und entschlossen in die Proteste gegen die Justiz-Reform eingebracht hat und diese massiv gestärkt hat.

Die Organisation wurde zur größten und bedeutendsten zionistischen Bewegung in Israel.

Nach dem Judenmord im Westlichen Negev hat sich die Organisation über Nacht in eine hochprofessionelle Hilfsorganisation gewandelt, die rund um die Uhr im Einsatz ist. Sie hat im Chaos der ersten Kriegstag beschlossen alle ihre Anstrengungen dem Sieg der israelischen Armee und der Unterstützung der Betroffenen unterzuordnen. Am 7.10. haben Anführer der Organisation auf eigene Faust in Süden gekämpft, Transporte für Soldaten an die Front koordiniert und durchgeführt und Menschen aus dem Kriegsgebiet gerettet. Tausende von Fahrten allein am 7.10.

Sie hat mit Hunderten Mitgliedern und Sympathisanten in 40 eigens dafür kosher gemachten Restaurants täglich 30.000 fertige Mahlzeiten für die Truppen zubereitet.

Ein von den vielen HiTech Experten aufgezogenes Informationszentrum hat mit technologiegestützter Auswertung aller Filmdokumente die Suche nach den Vermissten übernommen und diese so effizient gemacht, dass ihr staatliche Institutionen zugearbeitet haben.

In den Tagen, in denen im Westlichen Negev gekämpft wurde hat die Organisation 4000 Menschen aus dem Gebiet evakuiert.

In den Orten in denen sich die Binnenflüchtlinge gesammelt haben, hat die Organisation viele Stützpunkte für die gezielte Unterstützung aufgebaut. Grundbedarf wie Kindernahrung oder Windeln wurde gedeckt und dringend benötigte professionelle psychologische Hilfe angeboten.

Waschzentren und mehr als 100 Kindergärten wurden errichtet als Beispiele ganz konkreter Unterstützung.

Im Laufe der Zeit kam es zu einer Sektoren übergreifenden Zusammenarbeit mit den Bürgermeistern in den betroffenen Entwicklungsstädten.

Die Organisation hat einen mächtigen Zweig zur Unterstützung der Landwirtschaft und Industrie mit Freiwilligen entwickelt. BBQs für Einheiten, Besuche von Verwundeten usw.

Wir danken dem Reserveoffizier und ehemaligen U-Boot Kommandanten Ronen Koehler für die Ausführungen, den Rundgang durch das Hauptquartier der größten zionistisch-israelischen Hilfsorganisation.

Spenden

Solidaritätsreise – Sderot

Die Stadt Sderot und ihre Einwohner*innen, denen es an Sorgen und Problemen nie gefehlt hat wurden am 7/10 von palästinensischen Terroristen heimgesucht. Dutzende Bewohner*innen der Stadt wurden ermordet, Zehntausende saßen Stunden lang wie paralysiert in ihren Wohnungen, die Türen mit Möbeln verbarrikadiert und sicher, dass es ihr letzter Tag sei.

In den Tagen während und nach dem Kampf um die Stadt, in dem sich Polizisten, die um die Polizeistation gekämpft haben, durch besonderen Heldenmut hervorgetan haben, verließen Tausende Bewohner*innen planlos die Stadt. Nach einigen Tagen kamen die in Hotels unter, doch endet der Alptraum nicht, wie uns die Aktivistin Miriam Goani erzählt hat. Die Belastung und die beengte Unterbringung in den Hotels führten zu sozialen und auch innerfamiliären Spannungen. Dazu trugen auch finanzielle Unsicherheit und Überschuldung bei. Als die Regierung vor einigen Tagen den Bewohner*innen eine Einmalzuwendung für diejenigen, die aus dem Hotels auschecken und zurückkehren anbot und die Schulen öffneten, entschieden sich viele Tausende Bewohner*innen zur Rückkehr. Viele kamen zurück, obwohl sie sich nicht mehr wirklich sicher fühlen in der Stadt.

Die Schäden für die Psyche, so Miriam, werden noch Generationen prägen.

Nach dem Treffen haben wir uns den Ort des Kampf um die Polizeistation angeschaut. Die Polizeistation wurde nach langem Kampf und nachdem acht Polizisten gefallen waren, platt gemacht, um die darin verschanzen Terroristen unter den Trümmern zu begraben.

Solidaritätsreise – Nirim

Ein zutiefst berührender Besuch im Kibbutz Nirim brachte uns dem Horror des 7. Oktober und den Herausforderungen für die landwirtschaftliche Kollektivsiedlung nahe. Zunächst bekamen wir von Bar Hefetz einen Überblick über die immensen Herausforderungen der Landwirtschaft im Westlichen Negev nach Flucht der meisten Gastarbeiter.

Dann erzählte uns Adele Raemer in ihrem seit 7.10. leer stehenden Haus wie palästinensische Terroristen und in ihrem Gefolge Bewohner aus Gaza im Kibbutz gewütet haben. Sie erzählte, wie schon auf der Solidaritätskundgebung der DIG Stuttgart am 29.10., wie sie sieben Stunden im Schutzraum ausgeharrt und nur knapp überlebt hat. Von ihrem Schwiegersohn, der in seinem Haus einen Terroristen zur Strecke gebracht und damit sich und ihre drei Enkelkinder gerettet hat. Adele hat vom Kibbutz vor dem 7.10. erzählt – 95% Paradies. Doch das Paradies ist Geschichte seit dem Massaker, dem viele Menschen in Nirim zum Opfer fielen. Nadav Popplewell und Yagev Buchshtab sind noch als Geiseln in Gaza. Zum ersten Mal in seiner Geschichte muss die Community, die heute auf verschiedene Stadtteile von Be’er Sheva verteilt ist, und immer stolz war, sich selbst versorgen zu können, um Hilfe bitten.

Wir haben von Adele mitbekommen, dass ihr zionistischer Geist nicht gebrochen wurde und es Pläne für die Rückkehr in die nur einen Kilometer von der Grenze entfernte Landwirtschaftssiedlung gibt.

Bei einer Besichtigung der am härtesten getroffenen Nachbarschaft haben ausgebrannte und mit Einschusslöchern überzogene Häuser gesehen und haben uns Häuser (von Überlebenden) von innen angeschaut. Es war die Konfrontation mit der antisemitischen Mordlust. Wir haben den Schutzraum gesehen, in dem Baby Kai wundersam gerettet wurde (letztes Bild). In den Bildern das Innere eines Haus, in dem die Terroristen gewütet haben, ohne in den Schutzraum zu gelangen. Zudem haben wir kurz am kleinen Memorial für die Soldaten verweilt, das im Gedenken an drei Helden (unter ihnen Oberst Asaf Hamami) errichtet wurde, die Stunden vor Ankunft der Armee in dem Kibbuz gestürmt sind und dort viele Terroristen töten konnten bevor sie umgebracht und ihre Leichen nach Gaza verschleppt wurden.

In Nirim würde uns der Zeitunterschied zwischen einer zunehmend antiisraelischen und pro-terroristischen Welt und Israel klar. Hier in Israel ist noch der 7.10.

SPENDEN FÜR DEN WIEDERAUFBAU VON NIRIM

Solidaritätsreise – Adi Negev

Die Einrichtung ADI Negev-Nahalat Eran wurde 2006 im Süden Israels gegründet. ADI bedeutet „ability, diversity, inclusion“, auf deutsch „Befähigung, Diversität, Inklusion“.

Das 40 Hektar große Rehabilitationsdorf ist eine vielseitige Einrichtung. Sie wurde speziell für Menschen über 21 Jahren, mit körperlichen, geistigen und multiplen Behinderungen sowie für Kinder konzipiert, die im Süden Israels auf Pflege angewiesen sind. Das Dorf wird auch Nahalat Eran genannt, nach Eran Almog, dem stark autistischen Sohn von Generalmajor Doron Almog, auf dessen Initiative die Gründung zurückgeht. ADI Negev beherbergt rund 150 Bewohner_innen und versorgt hunderte Patient_innen ambulant. Das Dorf bietet Wohn-, Bildungs-, Gesundheits- und Arbeitsdienstleistungen sowie Möglichkeiten zur sozialen Interaktion.

Darüber hinaus gibt es in ADI Negev eine inklusive Schule und einen inklusiven Kindergarten. Beide werden von Kindern aus der Region besucht. Im Mittelpunkt steht nicht die Behinderung, sondern das Potential, das in jedem Kind und Menschen steckt. Dabei spielen neben der Versorgung die Entwicklungsmöglichkeiten der Kinder in Hinblick auf Selbstbestimmung, Inklusion und Lebensqualität eine besondere Rolle. Die Inklusion wird durch ein Neben- und Miteinander von Betreuungsangeboten für die Bewohner_innen der Einrichtung und die Kinder der nahen Stadt Ofakim erreicht. Innerhalb des Dorfes ist die israelische Gesellschaft in ihrer Diversität abgebildet. Die Zugänge zu allen Einrichtungen sind barrierefrei. Dem Dorf wurde eine Rehabilitationsklinik angeschlossen, in der auch verwundete Soldati_nnen versorgt werden.

Uns wurde das breite Spektrum von Förderangeboten von berufsbezogenen Werkstätten über Bio-Landwirtschaft bis hin zu bewegungs- und tiergestützten Therapieformen gezeigt. Dabei wurde uns das Konzept der individuellen Förderung der Menschen im Dorf vorstellt. So bekommt jede Person auf sie individuell angepasste Hilfsmittel, wie z.B. Rollstühle, als auch Therapie und Betreuung auf Augenhöhe. Um dieses Konzept umzusetzen, wird ADI Negev anteilig über Spenden finanziert.

Hier kann für ADI Negev gespendet werden



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